Rund um die Beerdigung gibt es viele Fragen wie „Wann sollte man zur Beerdigung gehen?“ oder „Wie verhält man sich auf einer Beerdigung richtig?“. Auch die Frage, was man zur Beerdigung mitbringen sollte, steht im Vorfeld einer Beisetzung bzw,. Trauerfeier oft im Raum. Daher haben wir für Sie hier einen kleinen “Beerdigungs Knigge” zusammengestellt.

Ablauf einer Beerdigung

Vor der Sarg- bzw. Urnenbeisetzung findet eine Trauerfeier in Gedenken an den Verstorbenen statt. Diese findet meist in einer nahen Kirche bzw. der Friedhofskapelle statt.
Besonders für die Angehörigen ist eine individuell an den Verstorbenen angepasste und persönliche Trauerfeier eine große Hilfe, um den schweren Moment des Abschieds zu verarbeiten. Wie viele Trauergäste bei der Trauerfeier anwesend sind entscheiden die engsten Familienangehörigen. Für diese gilt es zu bedenken, dass nicht nur die engste Familie, sondern auch Freunde, Nachbarn, Kollegen oder andere Bekannte gerne Abschied nehmen wollen. Aber auch der Abschied im engsten Kreis sollte, sofern er geäußert wurde, akzeptiert werden.

Wann Sie zu einer Beerdigung gehen sollten, müssen Sie für sich persönlich entscheiden. Auf der Trauerfeier haben Sie die Gelegenheit den Angehörigen persönlich Beileid zu wünschen. Bei Beerdigungen zeugt es von Respekt, nicht „auf die letzte Minute“ zu kommen; oftmals sind bereits 20-30 min. vor Beginn der Trauerfeier bereits viele Gäste da.

Die engsten Angehörigen sind in der Regel schon einige Zeit vor dem Beginn der Beerdigung vor Ort, um noch einen Moment für sich zu haben oder die Trauergäste zu begrüßen. Zu Beginn der Trauerfeier kann jeder Trauergast seine Anteilnahme schriftlich in einem Kondolenzbuch ausdrücken, welches zu Beginn der Trauerfeier manchmal direkt am Eingang ausliegt.

Für die Trauerfeier gilt: Die engsten Angehörigen nehmen in der ersten Reihe Platz. In der Nähe vom Rednerpult sitzen diejenigen, die eine Rede halten werden, damit diese, ohne die Trauerfeier zu stören, nach vorn treten können. Ein wesentlicher Bestandteil der Beerdigung ist meist die Trauerrede. Diese gibt einen Rückblick über das Leben des Verstorbenen, würdigt ihn und spendet Trost und Kraft für die Trauernden. Grundsätzlich liegt die Gestaltung der Trauerfeier in den Händen der Angehörigen. Auch – fröhliche – Lieder können Bestandteil der Erinnerung an den Verstorbenen sein.

Die Trauerfeier verlässt zunächst der Trauerredner oder Pfarrer mit dem Sarg oder der Urne voran. Danach folgen die engsten Angehörigen und die restliche Trauergemeinde. Der Sarg bzw. die Urne werden zur Grabstätte getragen, wo diese/r nach einer Ansprache oder Gebeten hinabgelassen werden. Der Sarg kann jedoch auch stehen bleiben und es findet ein Kerzenabschied statt.

Daraufhin verabschieden sich die Trauernden nacheinander direkt am Grab von den Verstorbenen, indem Erde, Blumen und/oder Blütenblätter zum Sarg gelegt werden. Dabei handelt es sich um ein Symbol der christlichen Vorstellung, dass der Verstorbene zu Erde wird und wieder aufersteht. Aber auch die Symbolik, dass die Trauernden den Verstorbenen zur letzten Ruhe betten indem sie diesen zudecken ist weit verbreitet.

Nach der Beisetzung gibt es häufig noch einen „Beerdigungskaffee“, „Totenmahl“ oder auch „Leichenschmaus“ in einer Gaststätte oder bei den Angehörigen zuhause. Hierfür werden in der Regel keine besonderen Einladungen herausgegeben. Es bietet der Trauergemeinde die Möglichkeit die Verbundenheit zu dem Verstorbenen auszudrücken und gemeinsam in Erinnerungen an den Verstorbenen zu schwelgen. Zugleich zeigt das gemeinsame Mahl den Hinterbliebenen symbolisch, dass sie in der Trauerphase nicht allein sind.

Was bringt man zu einer Beerdigung mit?

Zur Beerdigung bringt man in der Regel die Kondolenzkarte sowie – je nach Region – eine Spende mit. Hilfestellung zum Schreiben einer Trauerkarte finden Sie hier. Wie viel Geld Sie den Trauernden zukommen lassen, hängt letzten Endes von der Beziehung ab, die Sie zu dem Verstorbenen hatten. Je enger die Beziehung war, desto höher darf der Geldbetrag sein, denn Sie zur Trauerkarte legen. Weniger als 10 Euro sind in keinem Fall üblich.

Trauerblumen oder einen Blumenstrauß zur Beerdigung mitbringen?

Seit jeher spielen Blumen eine bedeutende Rolle bei der Trauerfeier sowie der Trauerbewältigung. Blumen können der Beisetzung eine ganz individuelle Note geben und dienen dazu den Verstorbenen zu würdigen. In der Regel werden einzelne Blumen, Blüten oder kleine Sträuße mit ins Grab gegeben.

Trauergestecke lassen meistens nur die Angehörigen anfertigen. Diese werden während der Trauerfeier um den Sarg bzw. die Urne drapiert, um eine stimmungsvolle Umgebung zu schaffen und im Anschluss zum Gedenken auf das Grab gelegt.

Bedeutung der Blumen

Blumen sagen oftmals mehr als 1000 Worte. Daher finden Sie hier eine Übersicht über die gängigsten und geeignetsten Blumen für Trauerfloristik. 

Die beliebtesten Trauerblumen sind:

Rose: Liebe, Schönheit und Vergänglichkeit

Vergissmeinnicht: Erinnerung und Abschied in Liebe

Calla: Auferstehung, Hingabe und Verführung

Lilie: Symbol für das Heilige, die Reinheit, die Schönheit, die Liebe und das Licht

Weitere Blumen & Pflanzen, die sich als Trauerblumen eignen:

Buchsbaum: Unsterblichkeit, Treue und Liebe über den Tod hinaus

Chrysantheme: Totengedenken

Efeu: Unsterblichkeit, Leben und Tod

Freesie: Treue und Liebe

Gerbera: Verbundenheit, Liebe, Kraft und Wärme

Lavendel: Reinheit

Lorbeer: Frieden und ewiges Leben

Lotus: Unsterblichkeit

Mimose: Tod, Leben und Unsterblichkeit

Narzisse: Schlaf, Tod und Wiedergeburt

Nelke: Freundschaft und Liebe

Primel: Hoffnung

Orchidee: Bewunderung

Sonnenblume: Freiheit und gute Wünsche

Stiefmütterchen: Dreieinigkeit und Erinnerung

Tulpe: Schönheit, Vergänglichkeit, Zuneigung und Liebe

Veilchen: Demut und Hoffnung

Manche möchten statt Blumen, die schon nach wenigen Tagen verwelken andere, durchdachte Kondolenzgeschenke machen, die Trost spenden. Das können zum Beispiel Kerzensets, Windlichter oder Handschmeichler beispielsweise in Form eines Kreuzes oder Engels sein. Auch ein Stein mit einem schönen Spruch ist möglich.

Beerdigung: Das richtige Outfit

Wenn Sie sich dazu entschieden haben, an der Trauerfeier teilzunehmen stellt sich die Frage, welche Kleidung Sie zur Beerdigung tragen sollten, um angemessen gekleidet zu sein. In jedem Fall sollten Sie sich dabei an eventuelle Vorgaben halten, falls es individuelle Vorstellungen oder Wünsche des Verstorbenen bzw. der Angehörigen gibt.

Nach wie vor ist es oft noch die Norm, zu einer Beerdigung schwarze Kleidung zu tragen; auch wenn sich dieser Umstand nach und nach wandelt. Schwarz ist die Farbe der Trauer. Das hängt damit zusammen, dass schwarz früher für Wohlstand stand und sich nicht jeder diesen behandelten Stoff leisten konnte. Schwarz wurde daher zur Trauerfarbe, da dadurch die Verstorbenen geehrt werden indem man sich entsprechend feierlich anzieht. Meistens wird individuelle Kleidung in dunklen Tönen ausgewählt, die man bereits im Schrank hat, statt sich speziell für eine Beerdigung komplett neu einzukleiden.

Beerdigung: Welche Kleidung für den Mann?

Ist kein Kleiderwunsch angegeben oder bekannt, kleiden Männer sich zur Trauerfeier meist ganz klassisch im Anzug. Mit einem weißen Hemd, schwarzen Socken und schwarzen Schuhen ist man immer „korrekt“ angezogen.

Trauerkleidung für die Frau

Frauen wählen für die klassische Garderobe meist zwischen einem Kleid und Rock oder Stoffhose mit Bluse. Traditionell ist bei dem Outfit alles schwarz. Darüber hinaus sollte auf hervorstechende Details verzichtet werden.

Bunte und fröhliche Kleidung auf der Trauerfeier?

Immer öfter lautet der Wunsch der Hinterbliebenen heute, dass die Trauergäste „bunt“ oder so gekleidet erscheinen, wie es den Verstorbenen erfreut hätte. Auch wir begrüßen diese Art der Kleiderwahl. Ansonsten gilt es ordentlich und gepflegt zur Trauerfeier zu erscheinen.